Vom 15. bis 17. Oktober war die Initiative You!Mynd an der Ludwig-Erhard-Schule in Sigmaringen zu Gast. In diesem Zeitraum erhielten die angehenden Industrie- und Bankkaufleute die Möglichkeit, an einem intensiven Training zum Thema Selbstbewusstsein und psychische Gesundheit teilzunehmen. Geleitet wurden die Schulungen von Vincent Farjot, einem erfahrenen You!Mynd-Referenten. Vorab organisiert und geplant hatten das Ganze Sabrina Idler (Schulsozialarbeiterin) und Simone Feurer (Präventionslehrkraft der Schule).
Stärkung des Selbstbewusstseins und der Selbstwahrnehmung
Im Rahmen des Seminars bearbeiteten die Auszubildenden Inhalte aus zwei Modulen. Im Basismodul „ICH - Wer ist das?“ beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Grundlagen des Selbstbewusstseins. Sie erfuhren, was Selbstbewusstsein bedeutet, woher es kommt und wie es sich im persönlichen Alltag zeigt. Ein Schwerpunkt lag auf der Frage: „Wie steht es um mein Selbstbewusstsein, und wie kann ich es gezielt trainieren?“ Durch Reflexionsübungen entdeckten die Azubis ihre persönlichen Stärken und entwickelten Wege, diese aktiv zu fördern.
Stefanie Vogt
Sonderschullehrerin
Manchmal ist der Unterrichtsstoff schwierig und kompliziert… die Ausbildung und/oder die Schule hat es in sich! Man verzettelt sich in den To-Do-Listen und weiß nicht mehr, wo einem der Kopf steht! In den Klassenarbeiten vergisst man vor Aufregung den gelernten Stoff, vor der nahenden Prüfung hat man schlaflose Nächte und von effizienter Vorbereitung hat man auch keine Ahnung.
Sabrina Idler
Dipl. Sozialpäd. (BA)
Die Schulsozialarbeit ist eine präventive Form der Jugendhilfe, die als unabhängiger und neutraler Kooperationspartner im Schulleben integriert ist.
Sie dient als freiwillige und kostenlose Anlaufstelle für alle am Schulleben Beteiligten wie Schüler, Lehrer, Eltern und Angehörige, die in schulischen und alltäglichen Problem- und Konfliktsituationen pädagogische Hilfe und Unterstützung suchen.
Die Schulsozialarbeit agiert hierbei stets auf der Grundlage der Schweigepflicht.
Simone Feurer
Prävention und Gesundheitsförderung - diese Schlagworte sind aus der Fassungslosigkeit heraus entstanden, mit der Schüler/-innen, Eltern, Lehrer/-innen und die Politik vor den Taten in Winnenden und Wendlingen standen und stehen. Ist es denn vorstellbar, dass ein Schüler in seiner eigenen Schule so blindwütig Angst und Schrecken, Schmerz und Tod verbreitet? Und wie können wir verhindern oder wenigstens weniger wahrscheinlich machen, dass sich das wiederholt?
Michael Buzengeiger
Als Teil des schulinternen Unterstützungssystems ist die Beratung von Eltern, Schülerinnen und Schülern oder Lehrkräften grundsätzlich kostenfrei und unterliegt besonderen Rahmenbedingungen. So ist die Grundlage meiner Arbeit ein vertrauensvolles Verhältnis zum Ratsuchenden. Ich handele im Auftrag des Ratsuchenden und bin hierbei an eine besondere Schweigepflicht gebunden. Das bedeutet, dass alle Gespräche vertraulich sind und dass für jegliche Tatsachen, die mir während einer Beratung anvertraut werden, Stillschweigen gewahrt wird, auch gegenüber der Schulleitung und anderer Lehrerinnen und Lehrer.
Wie verhält man sich in Gefahrensituationen im öffentlichen Raum, wenn Gewalt oder sexuelle Übergriffe drohen? Zu diesem Thema referierte Kerstin Sohmer vom Landeskriminalamt vor Schülerinnen und Schülern des Berufskollegs der Ludwig-Erhard-Schule, Kaufmännische Schule Sigmaringen. Ihre Zielgruppe sind vor allem junge Frauen ab 16 Jahren, aber auch junge Männer, die mit gewalttätigen Auseinandersetzungen konfrontiert werden oder von denen sich Frauen Schutz erhoffen.
Weiterlesen: Präventionsveranstaltung zu Gewalt und sexuellen Übergriffen
Die vielfältigen Suchtarten, Suchtursachen und die eigene Suchtkontrolle waren Themen des „Risikochecks Sucht“, den Gertrud Fecht und Lucia Biniecki von der Sigmaringer Suchtberatungsstelle der Caritas verschiedenen Klassen der Ludwig-Erhard-Schule anboten. In ihrem „Suchtkorb“ brachte Gertrud Fecht zahlreiche Suchtarten mit – besonders aus sogenannten Subsucht-Gebieten –, die sie den Schülerinnen und Schülern in Form von Informationskarten verteilte.
Gewalt ist oft ein letztes Mittel, das Stärke demonstrieren soll, indem es andere zu Opfern macht, was aber letztendlich meist auf Schwäche und Hilflosigkeit beruht. Viel öfter als in der Öffentlichkeit geschieht Gewalt im verborgenen privaten Bereich und wird sowohl von Tätern als auch von Opfern schamhaft verschwiegen.
Mit den Schülerinnen und Schülern der Wirtschaftsschule wurde durch die Schulsozialarbeiterin Angela Uhlig ein Präventions-Projekt zum Thema Essstörungen durchgeführt. Als Referentinnen waren Franziska Kugler und Stefanie Oswald vom Caritasverband Sigmaringen zu Gast.