Simone Feurer
Prävention und Gesundheitsförderung - diese Schlagworte sind aus der Fassungslosigkeit heraus entstanden, mit der Schüler/-innen, Eltern, Lehrer/-innen und die Politik vor den Taten in Winnenden und Wendlingen standen und stehen. Ist es denn vorstellbar, dass ein Schüler in seiner eigenen Schule so blindwütig Angst und Schrecken, Schmerz und Tod verbreitet? Und wie können wir verhindern oder wenigstens weniger wahrscheinlich machen, dass sich das wiederholt?
Die technische Ausrüstung wurde an den meisten Schulen inzwischen verbessert. Doch absolute Sicherheit gibt es nicht und hohe Zäune und Überwachungskameras erzeugen keine Sicherheit, sondern Unfreiheit und möglicherweise sogar Angst. Und sie stärken die Schülerschaft und ihre Schulgemeinschaft nicht, sie machen sie schwach, denn sie sagen: „Ihr müsst beschützt werden. Und zwar vor euch selbst.“
Prävention zielt deshalb darauf, dass die Probleme frühzeitig erkannt und aus dem Weg geräumt werden. Dies geschieht mithilfe von fachlich geschulten Personen, die sich kümmern und Einzelne dabei begleiten, Probleme zu lösen. Dabei ist es wichtig, dass die Präventionsarbeit an Schulen nachhaltig, zielgerichtet und systematisch angelegt wird, wenn sie effektiv sein soll. Prävention ist umfassend, auf allen Ebenen (Individuum, Klasse, Schule) und in verschiedenen Themenfeldern (Gewaltprävention, Suchtprävention, Gesundheitsförderung) in der Schule etabliert. Die Kooperation mit außerschulischen Partnern (z.B. Suchtberatungsstelle) stellt eine wichtige Ressource bei dessen Umsetzung dar und soll den Schülerinnen und Schüler dabei helfen, ihren eigenen Konsum kritisch zu hinterfragen und zu reflektieren.
So versuchen wir, in jedem Schuljahr und für jede Klasse geeignete Veranstaltungen umzusetzen und hoffen, dadurch dazu beizutragen, dass unsere Schülerinnen und Schüler befähigt werden, ihr Leben frei und selbstbestimmt zu gestalten.
Simone Feurer, Präventionslehrkraft