Vergangenen Dienstag ging es in der FAS2 um Konflikte, ihre Eskalation und ihre Chancen. Zu Gast waren zwei Referent:innen der Friedensbildung.
Nach einem gemeinsamen Stimmungsbild und Austausch zum Thema Frieden ging es zur ersten Gruppenarbeit. Ein durch Bilder beschriebener Konflikt zeigt alle Phasen des Eskalationsmodells des Friedensforschers Friedrich Glasl, bis hin zur letzten Stufe „Gemeinsam in den Abgrund“. Von außen betrachtet waren sich die 3 Gruppen nahezu einig an welchem Punkt eines Konfliktes eine neutrale Person noch die Chance gehabt hätte positiv in diesen einzugreifen und ab welchem Zeitpunkt eine Vermittlung zwischen beiden Parteien nicht mehr freiwillig möglich gewesen wäre.
Weiter ging es dann mit der Frage wie man sich in einem Konflikt verhalten kann. Auf welche Körperhaltung und Stimmlage ist zu achten. Hier konnten die Auszubildenden durch ihre Erfahrung aus ihrer Arbeitswelt punkten und aus dem Vollen schöpfen, denn ihr Arbeitsalltag ist wirklich gespickt mit Konflikten unzufriedener Kund:innen. Unglaublich welche Kommunikationsexperten wir hier bereits an unserer Schule haben!
Aber auch auf die Bedürfnisse kommt es in einem Konflikt an. In einer weiteren Gruppenarbeit wird klar, dass ein:e Arbeitnehmer:in verschiedene Bedürfnisse hat, die ihn/sie dazu bringen eine Gehaltserhöhung einzufordern. Gleichermaßen jedoch hat auch ein:e Arbeitgeber:in Beweggründe, weshalb eine Forderung nicht unbedingt in vollem Umfang erfüllt werden kann. Hier kommt es darauf an, einen Kompromiss zu finden, mit dem beide Parteien gut leben können und ihre Bedürfnisse dennoch erfüllt werden können.
Konstruktiv mit Konflikten umgehen zu können ist zentrale Sozial- und Handlungskompetenz eines jeden Menschen.
Insgesamt war es ein sehr informativer und kurzweiliger Nachmittag, so meldeten die Auszubildenden zurück, noch nicht wissend, dass danach die „trockene“ Theorie im Schulunterricht folgen wird. Wir hoffen, dass diese durch den Workshop tiefer und lebendiger verstanden und behalten werden kann.