Newsarchiv 2019

Spendenübergabe von 1.900 Euro für die südafrikanische Patenschule der LES

SMV-Team mit Herrn Steinhart, Sumati Pannicker, Jutta Rohwer, Herrn Schneider und Frau Kulkies Angereist aus Südafrika besuchte Jutta Rohwer, die Kontaktperson der Ludwig-Erhard-Schule zur südafrikanischen Patenschule Cockscomb Primary School, die Sigmaringer Schule in Begleitung von Sumati Pannicker, die in Stuttgart wohnt. Diese hält seit vielen Jahren den Kontakt mit Jutta Rohwer und überbringt jedes Jahr die am One World Day von Schülern erwirtschafteten Spendengelder.

Der One World Day wird von der SMV organisiert und von allen Vollzeit-Klassen der Ludwig-Erhard-Schule mit zahlreichen Aktionen durchgeführt. Daher waren beim Empfang von Jutta Rohwer und Sumati Pannicker die SMV-Vorsitzende Rebecka Lück und weitere SMV-Mitglieder anwesend sowie der SMV-Verbindungslehrer Alexander Schneider, Schulleiter Frank Steinhart und die langjährige Betreuerin des Schul-Patenprojekts Christine Kulkies.

Jutta Rohwer nimmt den Scheck von Rebecca Lück entgegenJutta Rohwer hatte aktuelle Bilder und neueste Informationen von der südafrikanischen Patenschule mitgebracht. Das Dorf, zu dem die Schule gehört, liegt, umgeben von steilen Bergen, als Holzfällersiedlung inmitten einer trockenen Buschgegend, zu der erst seit einigen Jahren eine Straße führt. Dorthin fahren Jutta Rohwer und ihr Mann regelmäßig ca. 2,5 Autostunden von ihrem Wohnort Port Elizabeth aus.  Am Anfang  der Patenschaft schien es, als habe die südafrikanische Schulverwaltung die kleine Schule mit 50 bis 75 Schulkindern vergessen, so ärmlich war die Schulausstattung: Die Kinder saßen auf dem Boden und hatten weder Bücher noch Schreibmaterial. Es fehlte an allem, die Kinder kamen barfuß und hungrig zur Schule.

Erst als die Ludwig-Erhard-Schule Spendengelder schickte, konnte ein Schulgarten zur Selbstversorgung angelegt werden, sodass die Kinder jeden Tag eine warme Mahlzeit erhielten. Für viele war allein dies ein Grund, in die Schule zu kommen. Mit Hilfe der Sigmaringer Spendengelder konnten die Unterrichtsräume möbliert und Schulmaterial angeschafft, die Schulküche eingerichtet und dringend nötige Gebäudereparatur ausgeführt werden. Wegen Trockenheit und der wachsenden Anzahl von Pavianen, die den Gemüsegarten plünderten, musste dieser jüngst aufgegeben werden. Umso nötiger sind die Schülerspenden der Ludwig-Erhard-Schule, weil das Essen für die Schülerspeisung nun gekauft werden muss. Daher wird die jährliche Spende nicht überwiesen, sondern als Bargeld transportiert, denn von den eingesparten Überweisungsgebühren können die Schulkinder einen ganzen Monat verpflegt werden.

Jutta Rohwer berichtete, dass die Kinder besonders stolz auf ihre von Spendengeldern finanzierten Schuluniformen und ihre Sportkleidung sind, weil sie identitätsstiftend wirken, vor allem auch bei den inzwischen ausgetragenen Sportwettkämpfen. Des Weiteren konnten mit dem Spendengeld früherer Jahre ein Telefon und ein Computer für die Verwaltung finanziert werden. Ein großer Bildungserfolg zeigte sich, als ein ehemaliger Schüler des ersten Schuljahrgangs als Lehrer an die Schule zurückkehrte. Inzwischen gibt es eine schwarze Hauptlehrerin (Rektorin) sowie zwei weitere weibliche Lehrkräfte, die gemeinsam acht Klassenstufen unterrichten.

Außerhalb des Tals gibt es allerdings mehrere verstreute Farmgemeinschaften, die ebenfalls kleine Schulen unterhalten, sodass die südafrikanische Schulverwaltung nun beschloss, vier kleine Schulen – darunter die Cockscomb Primary School – zusammenzulegen und ein neues, größeres Gebäude zu bauen. Dieses besitzt nun sogar Toiletten mit Wasserspülung, doch fehlt bis jetzt die Innenausstattung, außer den Wandtafeln. Nach Fertigstellung werden die acht Klassenstufen der Schule von acht Lehrkräften jeweils in einem eigenen Raum unterrichtet werden können. Die Entfernung vom Dorf wirft jedoch die Frage auf, ob die Sigmaringer Spendengelder nun z. B. für den Schülertransport oder doch eher für die Lernförderung und Essensbeschaffung verwendet werden sollen. In jedem Fall ist sichergestellt, dass die nach wie vor dringend benötigten Spenden in einem Trust verwaltet und nach wie vor für die Kinder der ehemaligen Cockscomb Primary School verwendet werden. Daher nahm Jutta Rohwer vor ihrem Rückflug nach Südafrika dankbar die diesjährige Schülerspende von 1.900 Euro entgegen.

 

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