„Dein Typ ist gefragt! Werde Stammzellenspender! Wie könnt ihr zum Lebensretter werden?“, begann die Referentin der Organisation DKMS (Deutsche Knochenmark-Spenderkartei) ihren Vortrag vor unseren Vollzeitschülern und den Lehrkräften. Sie informierte über die Dringlichkeit, sich typisieren zu lassen, denn alle 15 Minuten erkranke jemand in Deutschland an Blutkrebs.
Dann vermehren sich weiße Blutkörperchen so übermäßig, dass im Körper Sauerstoffmangel entsteht, der schließlich zu Organversagen führt. Kurze Videosequenzen erzählten die Schicksale von Kindern und jungen Menschen, die an Blutkrebs erkrankten und geheilt wurden, ebenso wie von Eltern, deren Kindern nicht geholfen werden konnte, weil kein geeigneter Spender gefunden wurde. Nach den Informationen der Referentin sind bis heute mehr als acht Millionen mögliche Spender registriert und dennoch ist die Suche nach dem genetischen Zwilling, der im Einzelfall als Spender in Frage kommt, äußerst schwierig und manchmal erfolglos. Deshalb ist es wichtig, so viele potentielle Freiwillige wie möglich in der Kartei zu haben. Die Wahrscheinlichkeit einer Übereinstimmung von genügend Zellmerkmalen beträgt 1:1.000.000. Aus diesem Grund erfolgt die Spendersuche weltweit. Die Typisierung erfolgt über ein Wattestäbchen, das Zellen der Mundschleimhaut aufnimmt, die dann genetisch untersucht werden. Die Referentin erklärte, wie sich aus einer Stammzellenspende bei Kranken ein neues Blutsystem bilden kann und wie das Verfahren einer Spende abläuft. Die periphere Stammzellenentnahme, betonte sie, sei die am häufigsten angewandte Methode. Sie könne ambulant in einem Krankenhaus vorgenommen werden und daure etwa drei bis fünf Stunden. Bei einer Knochenmarkspende sei dagegen ein Klinikaufenthalt von drei Tagen notwendig. Eindrücklich schilderte sie, wie sie selbst zur Stammzellenspenderin wurde. Am Schluss ihres Vortrags stellte sie fest, dass eine Stammzellenspende die letzte Chance für einen Patienten darstellt, aber keine Garantie für dessen Gesundung ist. Sie lud alle Schülerinnen und Schüler über 17 Jahre, die mehr als 50 kg wogen, ein, sich in einem Raum des Schulgebäudes registrieren und über die Zellentnahme mit einem Wattestäbchen typisieren zu lassen. Dem leisteten die meisten Schülerinnen und Schüler, die den Vorgaben entsprachen, Folge.