Was veranlasst Schüler, in der letzten Woche der Sommerferien in die Schule zu gehen? Nach ihren eigenen Aussagen lag die Motivation der künftigen Schüler des Wirtschaftsgymnasiums sowie Berufskollegs der Ludwig-Erhard-Schule und des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums der Bertha-Benz-Schule, das Sommerschul-Angebot „Lernen und Erleben“ wahrzunehmen, dass sie sich vornehmlich auf die Anforderungen ihrer neuen Schulen einstellen, bisherige Defizite in den Hauptfächern ausgleichen oder Kontakte zu Mitschülern und Lehrern knüpfen wollten.
Auch 13 Lehrkräfte der Ludwig-Erhard-Schule ließen sich auf das Experiment der neu an landesweit sechs Beruflichen Gymnasien eingeführten Sommerschule ein. An anderen Schularten bestehen seit Jahren positive Erfahrungen, weshalb sich der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum dafür aussprach, auch Berufliche Schulen in den Genuss kommen zu lassen und für drei Jahre großzügige finanzielle Mittel bereitzustellen. Dadurch war es den Projektleiterinnen Heike Schmal und Maren Trojan möglich, den Schülerinnen und Schülern nach den Lernphasen des Vormittags, wo die Fächer Deutsch, Englisch sowie Mathematik unterrichtet wurden und eine Einführung in die Fächer Volks- und Betriebswirtschaft stattfand, an den Nachmittagen integrative Zusatzangebote zu unterbreiten: Die Gruppe ging in einen Klettergarten und zum Kanufahren auf der Donau. Des Weiteren konnten eine Betriebsbesichtigung und ein Selbstverteidigungskurs organisiert werden, aber auch die Auseinandersetzung mit gesunder Ernährung.
Zur Abschlussfeier am letzten Ferientag konnte Schulleiter Frank Steinhart neben den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern, den teilnehmenden Lehrkräften auch die Landtagsabgeordneten Klaus Burger und Andrea Bogner-Unden, ebenso wie Claudia Baur, Stabsstellenleiterin Bildung und Schule am Landratsamt Sigmaringen begrüßen. Sein besonderer Gruß galt Thomas Hindermann, dem stellvertretenden Referatsleiter des Referats Berufliche Gymnasien am Kultusministerium. Dieser erklärte den Anwesenden das Konzept der Sommerschule, das zum Teil mit den Schüler-Erwartungen übereinstimmt, aber auch Lust auf Schule machen und für Schulfächer motivieren soll. Daneben betonte er, dass mit diesem besonderen Angebot die Beruflichen Gymnasien im ländlichen Raum gestärkt werden solle. Am Schluss seiner Ansprache sprach er den ausnehmend motivierten Schülern und Lehrern der Ludwig-Erhard-Schule seine Anerkennung aus.
Die Projektleiterinnen der Sommerschule Maren Trojan und Heike Schmal führten durch das Programm, während dessen die Schülerinnen und Schüler vorführten, was sie in zwei kreativen Nachmittagsstunden erarbeitet hatten. Die Theater-Gruppe spielte einen Dialog aus Goethes Drama „Faust“. Eine Gruppe hatte in einem Kunst-Projekt die Installation „Falling Garden“ geschaffen, die nun von der Decke des Foyers der LES hängt. Sie wurde von Kunstlehrerin Sabine Hauler assoziativ interpretiert und konnte von den Teilnehmern der Abschlussveranstaltung in meditativer Weise unter musikalischer Begleitung der Musik-Gruppe erlebt werden.
Ein Teil des Programms war die Verleihung der Teilnahme-Zertifikate, die durch die Projektleiterinnen und den Schulleiter überreicht wurden, sowie das Feedback der Sommerschul-Teilnehmer, die allesamt begeisterte Rückmeldungen gaben und die Sommerschule jederzeit weiterempfehlen würden. Ein Schüler kritisierte allerdings die Länge der Sommerschultage von 8 Uhr bis 16 Uhr. Vor dem abschließenden Imbiss dankte Schulleiter Steinhart den beiden Projektleiterinnen, den engagierten Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften für die erfolgreiche Umsetzung des Sommerschul-Konzepts und drückte seine Vorfreude aus, „weil wir nun wissen, dass wir auch im kommenden Schuljahr wieder tolle Menschen an der Ludwig-Erhard-Schule begrüßen dürfen“.